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Während die Wirtschaft brummt und die Unternehmen gute Gewinne machen, bleibt den Arbeitnehmern real nicht mehr übrig. Die Inflation frisst die Lohnzuwächse auf.
Von Marco Maier 29-08-2019
Obwohl die Löhne der Tarifbeschäftigten durchschnittlich im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um zwei Prozent stiegen, haben sie nicht unbedingt mehr Kaufkraft. Denn: Auch die Inflation lag im Jahresabstand bei zwei Prozent. Und das ist nur der normale Warenkorb des Harmonisierten Verbraucherpreisindexes, der nur bedingt die reale Situation der Menschen abbildet.
Im ersten Quartal hatten die Tarifverdienste mit plus 2,5 Prozent noch stärker zugelegt als die Verbraucherpreise (1,6 Prozent). Steigende Kosten für Heizöl, Treibstoffe und Nahrungsmittel haben jedoch die Inflation zuletzt binnen Jahresfrist hoch getrieben. Im Juli lag die Teuerungsrate bei 2,0 Prozent, der dritte Monat in Folge mit einer zwei vor dem Komma.
Für jene die nicht nach Tarif bezahlt werden, dürfte die Sache zumeist schlechter aussehen, da sie dort quasi der Willkür ihrer Arbeitgeber ausgesetzt sind. Dort dürften die meisten Arbeitnehmer sogar Kaufkraftverluste erleiden, weil die Lohnzuwächse oftmals nicht so stark ausfallen wie bei den Tarifbeschäftigten.
Angesichts dessen, dass die deutsche Wirtschaft nach wie vor brummt und die Gewinne (samt Dividenden) nur so sprudeln, ist dies ein Armutszeugnis für Deutschland, welches bislang immer wieder die „soziale Marktwirtschaft“ predigte, sich jedoch zunehmend davon entfernt hat.
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