Droht Pompeo Venezuela mit Krieg?

Mike Pompeo. Bild: Flickr / Gage Skidmore CC BY-SA 2.0

US-Außenminister Mike Pompeo versprach „Serien von Aktionen“ in den „kommenden Tagen“, die gegen die Regierung Maduros in Venezuela gerichtet sein werden. Ist das faktisch eine Kriegserklärung? 
Von Marco Maier – 24.September 2018
Am vergangenen Freitag kündigte US-Außenminister Mike Pompeo gegenüber Fox News an, dass es in den kommenden Tagen „Serien von Aktionen“ gegen die sozialistische Regierung von Präsident Nicolas Maduro in Venezuela geben werde. Die Drohung wurde dahingehend formuliert, dass sie im „besten Interesse“ der Venezolaner sei, und obwohl Pompeo keine Details nannte, sagte er, die USA seien „entschlossen, sicherzustellen, dass das venezolanische Volk zu Wort kommt“. https://www.reuters.com/article/us-usa-venezuela/us-preparing-actions-in-coming-days-against-venezuela-pompeo-to-fox-news-idUSKCN1M12RF
Ich denke, Sie werden in den nächsten Tagen eine Reihe von Aktionen erleben, die das Druckniveau gegen die venezolanischen Führungspersönlichkeiten, die direkt gegen das beste Interesse des venezolanischen Volkes arbeiten, weiter erhöhen“, sagte Pompeo gegenüber Fox. Der Republikaner vollzieht damit weiterhin eine interventionistische Politik, die sich in die internen Angelegenheiten eines fremden Landes einmischt – während man selbst in Hysterie verfällt, weil angeblich die Russen sich in die US-Wahlen eingemischt hätten.
Angesichts dessen, dass erst kürlich ein Attentatsversuch auf Maduro stattfand, für den der sozialistische Staatschef die rechtsgerichtete Opposition und die USA verantwortlich machte, sowie hinsichtlich des Umstands, dass Präsident Trump noch vor wenigen Monaten einen direkten Regime-Change in Venezuela als Option ansah, klingt diese Drohung aus dem Munde Pompeos, dem früheren CIA-Direktor, schon als öffentliche Warnung. Nicht zu vergessen, dass Lateinamerika als „Hinterhof der CIA“ gilt und die USA den gesamten Kontinent als ihren direkten Einflussbereich betrachten.
Man kann also durchaus sagen, dass Pompeos Drohung eigentlich schon einer Kriegserklärung gleichkommt. Immerhin weiß jeder, dass die US-Führung am liebsten eine Marionettenregierung im ölreichen Venezuela hätten, welche ganz im Dienste der US-Finanzoligarchie steht. Egal was man auch von der derzeitigen venezolanischen Regierung halten mag – zumindest widersteht sie den US-amerikanischen Hegemonialbestrebungen.

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