Wie Mugabe: Merkel klammert sich an ihre Posten

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Angela Merkel hat von der Politik noch lange nicht genug. Sie will weiterhin Parteichefin und Bundeskanzlerin bleiben – auch wenn sie damit ihrer CDU nur schadet. Aber das ist ihr egal, immerhin lebt sie in ihrer eigenen Realität. 
Von Marco Maier – 1. September 2018
Angela Merkel hat den Mugabe-Komplex. Nach so vielen Jahren an der Partei- und Regierungsspitze will sie ihre Ämter nicht mehr so einfach abgeben. Auch der Umstand, dass sie in der Bevölkerung nicht mehr gut ankommt und selbst (wahrscheinlich durch „statistische Bereinigungen“ schöngerechnete) Umfragen zur Beliebtheit der Bundeskanzlerin einfach keine Mehrheit der Deutschen für sie mehr sehen, interessieren sie nicht. Wozu auch? In ihrer eigenen Einbildung wird sie vom Volk ja verehrt und vergöttert, nur ein paar Querulanten die eine unbedeutende Minderheit darstellen, buhen sie auf Veranstaltungen immer wieder aus.
Kein Wunder, dass sie eben erst eine Trennung von Parteivorsitz und Bundeskanzleramt kategorisch abgelehnt hat. Auch ein Robert Mugabe in Zimbabwe musste erst durch die Hilfe von Sicherheitskräften aus dem Präsidentenpalast entfernt und in den Hausarrest verfrachtet werden, weil er in seinem Stursinn einfach nicht erkennen wollte, dass ihn sein ganzen Volk nicht mehr mag. Nach so vielen Jahren an der Macht ergreift viele Politiker eine gewisse Blindheit vor den Realitäten im Land. Merkel ist davon nicht ausgeschlossen.
Und schlimmer noch: viele ihrer Parteigenossen unterstützen sie auch noch dabei – fast so, als ob sie am Stockholm-Syndrom leiden würden. Anders kann man sich diese Nibelungentreue bis in den Untergang (trotz immer wieder aufflammender Kritik) gar nicht erklären. Außer man konstatiert der gesamten politischen Klasse rund um Merkel eine ebensolche Weltfremdheit, wie sie die Bundeskanzlerin selbst offenbar besitzt. Doch Volksnähe ist für das politische Establishment Deutschlands ohnehin ein Fremdwort. Wie kommt man auch dazu, sich (außerhalb von Wahlkampfzeiten) mit den Wünschen, Sorgen und Nöten der Menschen im Land abzugeben. In den Villenvierteln, gepanzerten Limousinen, sowie den Parlamenten und Ministerien bekommt man davon gar nichts mit.
Doch all die Klammerei wird irgendwann nichts mehr nützen. Spätetestens bei der nächsten Bundestagswahl, wenn die Union endgültig zur Mittelpartei abgesackt ist und in Richtung 20 Prozent Wähleranteil steuert, bricht das politische Kartenhaus zusammen. Und mit ihm auch die Traumwelt Merkels, in der sie die allseits geliebte Führerin des europäischen Deutschlands ist, welches die Europäische Union zu einer Weltmacht aufbaut und man sie zur „Mutter der europäischen Einigung“ erklärt, so wie man ihren Vorgänger Helmut Kohl zum „Vater der deutschen Einheit“ verklärt.

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