Wenn man Bargeld schon nicht einfach so verbieten kann, dann muss man es den Leuten eben madig machen. Die Banken drehen ordentlich an der Gebührenschraube.
Marco Maier – 17. Dezember 2018
Bargeld ist den Banken lästig. Mit allen möglichen Mitteln versuchen sie, den Kunden die Behebung von Banknoten zu vermiesen und auch bei der Annahme von gesammelten Münzen wird ordentlich zur Kasse gebeten. Der neueste Clou: Strafgebühren für kleinere Geldbeträge, die vom Geldautomaten abgehoben werden.
Immer mehr Banken versuchen mit solchen Gebühren die Kunden zu schröpfen, zumal sie angesichts der Niedrigzinsphase nicht mehr so viel verdienen wie früher. So verlangt die DKB inzwischen monatlich 15 Euro an Strafgebühren für die „Mini-Bargeld-Option“, die ING Diba für die „Kleinbetrags-Option“ zehn Euro. So kann man dort auch noch Beträge unter 50 Euro abheben. Bei der Comdirekt kann man ohnehin nur noch mindestens 50 Euro abheben. Ziel ist es, vor allem Geringverdiener dazu zu bringen, ihre Zahlungen bargeldlos zu tätigen.
Im kommenden Jahr dürften weitere Banken nachziehen und ebenfalls an der Gebührenschraube drehen. Schon jetzt ermöglichen beispielsweise viele Sparkassen ihren Kunden nur noch (je nach Kontomodell) zwei bis fünf kostenfreie Barbehebungen. Wer öfter zum Geldautomaten geht, zahlt 1,20 Euro pro Auszahlung. Einige der Sparkassen lassen ihre Kunden bereits bei jeder einzelnen Abhebung zahlen.
Da fragt man sich: Wie wird das noch weitergehen? Wie lange noch, bis Privatkunden überhaupt nicht mehr bedient werden, wenn sie nicht Unsummen für den Service bezahlen? Besser wird es wohl nicht mehr. Vor allem im Hinblick darauf, dass der Gebrauch von Bargeld ohnehin stark eingeschränkt werden soll, kann man jedenfalls davon ausgehen, dass gerade in dem Bereich die Gebühren noch massiv steigen werden – bis auch der letzte Bürger entnervt auf Banknoten und Münzen verzichtet.
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