Brasiliens neuer Präsident will den USA die Errichtung einer Militärbasis im Land erlauben. Damit geht ein dramatischer Wandel in der brasilianischen Außenpolitik einher.
Marco Maier – 7. Januar 2019
In einem Interview mit dem Fernsehsender SBT TV teilte der rechtskonservative neue brasilianische Präsident Jair Bolsonaro mit, dass er für eine US-Militärbasis im Lande offen sei. Er läutet damit eine außenpolitische Kehrtwende ein, nachdem ein solcher Schritt während der letzten Jahrzehnte völlig undenkbar gewesen wäre.
Bolsonaro warf erst am vergangenen Dienstag Russland vor, dass es mit der Unterstützung der Diktatur von Präsident Nicolas Maduro in Venezuela die Spannungen in der Region erheblich verschärft hätte. Als er gefragt wurde, ob er eine US-Militärpräsenz in Brasilien in Betracht ziehen würde, antwortete Bolsonaro: „Wer weiß, je nachdem, was in der Welt passiert, wer weiß, ob wir diese Frage in Zukunft nicht diskutieren müssen.“
Das ist aber noch nicht alles. Brasilien, welches im Vergleich zu seiner Größe nur ein verhältnismäßig kleines Militär besitzt, soll dem Willen des neuen Präsidenten zufolge auch die „Vorherrschaft hier in Südamerika“ haben. Dabei hofft der Trump-Verehrer auch auf die Unterstützung der USA, mit denen er die politischen Beziehungen verstärkt.
Antworten