Trump hat Spanien und die EU vorab von Guaidó’s “Machtübernahme” informiert und sogleich dessen Anerkennung gefordert. Laut der spanischen Tageszeitung “El Pais”, hat die US-Regierung schon einen Tag vor Guaidó’s großen Auftritt Spanien und die EU aufgefordert den selbsternannten Interimspräsidenten anzuerkennen.
Rui Filipe Gutschmidt – 3. Februar 2019
Der spanische Staatssekretär für die Iberoamerikanische Zusammenarbeit, Juan Pablo de Laiglesia, traf sich am 22. Januar mit der verantwortlichen für die westliche Hemisphäre der US-Regierung, Kimberly Breier und mit verantwortlichen des Nationalen Sicherheitsrats. Das Thema war natürlich Venezuela und der seit langer Hand geplante Regimechange in dem Land mit den größten Ölreserven der Welt.
Spanien sollte die restlichen EU-Staaten davon überzeugen, dass eine Anerkennung von Guaidó und ein Abbruch der Beziehungen zu Maduro der richtige Weg zur “Demokratisierung” Venezuelas sei. Nur kennen die Europäer inzwischen die Bedeutung des Wortes “Demokratisierung” wenn es von den USA ausgesprochen wird. So haben die Europäer zwar auch kein Interesse an einem Fortbestand der Regierung Maduro, aber deshalb gleich den erstbesten, der sich der US-Regierung angebiedert hat, zum Präsidenten zu erklären?
Und so haben sich die Außenminister Portugals und Spaniens in Madrid getroffen, um eine Kontaktgruppe aus europäischen und lateinamerikanischen Staaten zu schaffen. Diese sind aber nicht den Völkerrechtswidrigen Weg der USA gegangen, sondern versuchten zunächst einen Dialog mit Nicolas Maduro einzurichten.
Aus dem “Dialog” wurde aber schnell ein “Monolog” als die EU dem gewählten (ob mit oder ohne Anerkennung wegen Wahlboykott der Opposition durch die EU) Präsidenten Venezuelas ein Ultimatum stellte. Bis Sonntag, 3. Februar 2019 sollte Maduro Neuwahlen ausrufen, die von “unabhängigen Wahlbeobachtern” überwacht werden sollten. Wen aber kann man als unabhängig bezeichnen? Die Russen? Die Chinesen? Der Druck auf die Europäer mag diesen nicht passen, aber an Ende wollen auch sie Maduro absägen.
Nach all den Jahren der Embargos und des Aushungerns haben die US-Lobbyisten das Land endlich da wo sie es haben wollten. Maduro von Verfolgungswahn fanatisiert, klebt an der Macht und die USA manipulieren die Weltöffentlichkeit seit eh und je. Maduro ist kein guter Präsident und ihn einen Diktator zu nennen ist nicht übertrieben. Doch anderenfalls wäre Venezuela längst eine US-Kolonie. Eine Seite zu wählen fällt mir schwer, wenn ich mir die Fakten nüchtern betrachte, denn beide Kontrahenten wollen die Macht für eine kleine Elite und nicht für die breite Masse der Venezolaner. Fazit? Was auch dort geschehen mag, ist von der US-Rohstoffmafia gewollt und orchestriert.
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