US-Flutapokalypse: 400.000 Hektar Farmland überschwemmt

Überschwemmung in Nebraska im März 2019. Bild: Youtube

Die Vereinigten Staaten erleben eine „Flut-Apokalypse“. Gewaltige landwirtschaftliche Flächen stehen immer wieder unter Wasser. Das wirkt sich auf die Lebensmittelpreise aus. 
Marco Maier – 2. April 2019
So etwas haben wir noch nie gesehen. Laut den gerade von Reuters veröffentlichten Satellitendaten wurden in diesem Monat mindestens sieben Tage lang mindestens 1 Million Acre (rund 405.000 Hektar) landwirtschaftliches Land in den USA mit Wasser überflutet. Das ist eine landwirtschaftliche Katastrophe, die in der modernen amerikanischen Geschichte ihresgleichen sucht. Der Grund dafür liegt in den starken Regenfälle während der letzten Wochen und auch in den kommenden beiden Monaten dürfte es nicht viel besser werden.


Kürzlich erst sind alleine in Nebraska rund eine Million Kälber verendet, weil in dem Bundesstaat heftige Regenfälle für enorme Überflutungen sorgten. Das wird die Preise für Rindfleisch dramatisch in die Höhe treiben. Auch die Zerstörungen in den anderen landwirtschaftlichen Nutzflächen werden sich entsprechend auswirken: Jetzt beginnt die Zeit, in der die Farmer Weizen, Mais und Sojabohnen anpflanzen. Doch viele der dafür vorgesehenen Flächen sind nicht benutzbar und werden es auch in den kommenden Wochen und Monaten nicht sein.

Für viele Farmer die schon aufgrund des Handelskriegs Washingtons mit China vor dem finanziellen Ruin stehen, ist dies eine weitere Katastrophe, mit der sie fertig werden müssen. Denn die Überschwemmungsversicherungen werden aufgrund der vorgegebenen Aussaat-Termine kaum einen Dollar zahlen. Und nach dem auf mindestens 3 Milliarden Dollar geschätzten Schaden durch die jüngsten Überflutungen werden wohl noch mehrere Milliarden folgen, da es in Sachen Regenmengen nicht besser wird.

Nicht nur für die Farmer ist dies eine Katastrophe, auch für die Konsumenten hat dies negative Auswirkungen. Es ist davon auszugehen, dass die Lebensmittelpreise in den kommenden Monaten anziehen werden – und das nicht nur in den USA selbst, sondern auch in anderen Ländern. Immerhin gelten für die meisten landwirtschaftlichen Produkte Weltmarktpreise und ein solch dramatischer Einschnitt bei der Versorgung wirkt sich auch darauf aus.

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