Mit Windspitzen von mehr als 200 km/h rast ein gewaltiger Zyklon auf Indien und Bangladesh zu. Es werden unzählige Tote erwartet. 7 Prozent der Weltbevölkerung sind betroffen. „Fani“ könnte zehntausende Todesopfer fordern.
Marco Maier – 4. Mai 2019
Heute soll der tropische Zyklon Fani im nordöstlichen indischen Bundesstaat Odisha das Festland treffen. Es handelt sich hierbei um den stärksten Zyklon in 20 Jahren, der vor der Monsunzeit das Land trifft. Das Wettermonstrum bläst mit rund 250 km/h und hat Windspitzen von mehr als 300 km/h und wird auch enorme Regenmengen mit sich bringen.
Wie „CNN“ berichtet, hatte ein ähnlich starker Zyklon im Jahr 1999 den 45 Millionen Einwohner zählenden Bundesstaat getroffen und dabei mindestens 10.000 Menschenleben gefordert. Insgesamt leben in der betroffenen Region an der indischen Ostküste rund 100 Millionen Menschen. Auch wenn sich Fani mit der Zeit abschwächen wird, so leben auf der gesamten Route in Indien und Bangladesh in der betroffenen Gegend mehr als 574 Millionen Menschen. Das sind rund sieben Prozent der Weltbevölkerung.
Fanis stärke wird mit einem Hurricane der Kategorie 4 im Atlantik oder einem Supertaifun im Pazifik verglichen. Wobei er nur knapp unter der Kategorie 5 liegt – der stärksten Kategorie in der Saffir-Simpson Hurricane Wind Scale.
In der Zwischenzeit haben in Odisha und im benachbarten Bundesstaat Andhra Pradesh bereits Evakuierungsmaßnahmen begonnen. Die Bevölkerung in West Bengalen wurde dazu aufgefordert, sich auf eine mögliche Evakuierung vorzubereiten. So werden neben den Orkanböen auch starke Regenfälle erwartet. Generell prognostizieren die Meteorologen zwischen 15 und 30 Zentimeter an Regen – lokal jedoch deutlich mehr.
Trotz der angelaufenen Sicherheitsmaßnahmen könnte der Zyklon für zehntausende Tote sorgen. Zudem werden durch die Windböen und die Wassermassen enorme Schäden an der zivilen Infrastruktur erwartet. Gebäude, Straßen und Brücken sind in Gefahr.
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