Der Goldpreis spiegelt Dank verzerrender Maßnahmen durch „Papiergold“ nicht die Realität wider. Doch das Edelmetall wird langsam knapp.
Marco Maier – 30. Juni 2019
Wie jede natürliche Ressource gibt es auch beim Gold einen „Peak“. Das heißt, es gibt einen Punkt, an dem die Förderung nicht mehr erhöht werden kann, sondern sukzessive abnimmt, weil die Lagerstätten sich erschöpfen. Klar, Vulkane werden immer wieder Goldlagerstätten schaffen, indem sie das Edelmetall mit der Lava „ausspucken“ – doch das wird nicht reichen.
In den letzten Jahren haben sich immer mehr Goldlagerstätten erschöpft und neue größere wurden noch nicht entdeckt. Andere Goldminen wurden wegen Umweltschutzbedenken geschlossen und dürften auch bei stark steigenden Preisen kaum so schnell wieder in Betrieb genommen werden.
Ein Junge arbeitet in einer Goldmine in Burkina Faso. Bild: pbs.org / Larry Price
Gleichzeitig jedoch erhöhen viele Zentralbanken ihre Goldbestände, aber auch die Schmuckindustrie sowie die Münzprägeanstalten verbrauchen nicht wenig an Gold. Das heißt auch: während der Bedarf anhaltend hoch ist kann die Förderung damit kaum mehr Schritt halten. Über kurz oder lang wird es zu einer massiven Goldknappheit kommen. Realgold versteht sich.
Das muss sich auch beim Preis manifestieren. Zwar regiert bei der Preisfestlegung momentan das „Papiergold“, doch das wird sich ändern (müssen). Es kann nicht sein, dass solche Zertifikate einen größeren Einfluss auf die Preisbildung haben als die tatsächlich greifbare Nachfrage und das tatsächlich vorhandene Angebot nach dem beliebten Edelmetall. Doch wann wird das geschehen?
Antworten