Wolfgang Honold denkt nach. Diesmal über so etwas alltägliches, liebgewonnenes oder verhasstes, wie Prothesen und Segen und Gefahr, die von diesen für Mensch, Tier und Pflanze entstehen können:
Wolfgang Honold – 30. September 2019
Wir wissen – bzw. die, die’s wissen – , dass dieses Wort aus dem Altgriechischen kommt und frei in’s Deutsche übersetzt „Ersatz- oder Zusatzkörperteile“ bedeutet. So kann zum Beispiel totaler Zahnverlust vom Menschen durch eine Zahnprothese mehr oder weniger gut behoben werden. Das gesamte Tierreich ist dazu – jedenfalls in Bezug auf dieses Beispiel – nicht in der Lage. Es tut – mit verschwindend wenigen Ausnahmen und in kleinsten Ausmassen – z.B. einige Affenarten oder „Architekten“ wie Vögel, Bieber, Ameisen, usw. – weiterhin das, was auch der Mensch in seiner biologischen Ur-Entwicklungsphase tat, nämlich: Per Genetik eigene Organe und Körperteile zu bilden und zu formen, welche den für ihn maßgebenden Lebensumständen am vorteilhaftesten entsprachen. Ein Mr. Darwin hat dies auf ganze 5 englische Worte verkürzt so ausgedrückt: „The survival of the fittest“, frei auf deutsch übersetzt: „Überleben durch Anpassung“.
Worauf ich hinaus will, wird unweigerlich klar, wenn man „den Faden weiterspinnt“ und semantisch folgerichtig alles, was der Mensch mit Hilfe ureigener Körperkraft- und Ausgestaltung „nicht gebacken bekommt“ und dafür Werkzeug benötigt, selbiges als PROTHESE bezeichnet. Eine Auflistung der Beispiele würde dicke Bände füllen. Seien wir also an dieser Stelle wieder mal bescheiden und begnügen uns mit ein paar Wenigen: Der Mensch hat keine Flügel – „jedenfalls solange er kein Engel ist“ – und benützt daher zum Fliegen die Prothese bestehend aus selbst gebauten Flugzeugen, Flugdrachen, usw. Will er sich schneller auf dem Boden bewegen, als es seine biologische Natur zulässt, benützt er als Prothese durch Menschenhand – neuerdings durch die Prothese, genannt Roboter – gebaute Fahrräder, Motorräder, alle Arten von Automobilen, Züge, bzw. alles was statt Füsse Räder hat. Zu Wasser kommt man schneller vorwärts mit den Prothesen, genannt Boote, und alle Arten von Schiffen. Gewichte, die ein Vielfaches seines Körpergewichtes ausmachen, hebt der Mensch vermittels der Prothese, genannt Kran, Gabelstapler, usw. Für alles, was das menschliche Auge nicht oder nicht mehr oder nicht deutlich genug sehen kann, gibt es inzwischen eine Unzahl von Prothesen, angefangen von der Lesebrille, der Brille oder dem Fernglas für Weitsicht bis zum Mikroskop, dem Ultraschallgerät, dem CT (Computertomographen) und was nicht sonst noch alles.
In all diesen Prothesen würde jeder – zunächst mit Recht – einen SEGEN für Mensch, Tier und Pflanze sehen. Moment mal: Auch für Tier und Pflanze? Ich meine JA, nach konsequent durchdachter Überlegung. Der Tierarzt behandelt Tiere mit seinen modernen Werkzeugen, die ich – nach meinem Verständnis -als Prothesen bezeichne. Das gleiche kann man in Bezug auf die Pflanze vom Landwirt, Gärtner und/oder Förster sagen.
WIE, WARUM und WANN soll man nun aber hierin eine GEFAHR für Mensch, Tier und Pflanze sehen? Leider würde die Auflistung auch dieser Beispiele wieder dicke Bände füllen. Der schöne Spruch „Bescheidenheit ist eine Zier, doch weiter kommt man ohne ihr“ verfängt hier nicht. Hier ist effektiv Bescheidenheit aus Platz- und Zeitgründen und zur empfehlenswerten Schonung des Lesers dieser Zeilen angesagt. Aber ein paar wenige Beispiele müssen wir hier schon bringen:
Messer und Gabel werden von den meisten Völkern dieser Erde als sehr hilfreiches – oder gar segensreiches – Werkzeug, bzw. nach meiner Diktion Prothese, angesehen. Ganz anders sieht es hingegen für die Betroffenen, d.h. Mensch und/oder Tier, aus, wenn diesen mit dem Messer die Gurgel durchgeschnitten oder mit der Gabel ein Auge ausgestochen wird. HIER WIRD DIE „PROTHESE“ EINDEUTIG ZUR GEFAHR!
Auf dieser Gedankenschiene „lässt sich der Gedanke jetzt auch noch weiter spinnen“, nämlich: Nicht zu fassen, der Mensch hat Prothesen bestehend aus Atomwaffen geschaffen, die so zu sagen minütlich „per Knopfdruck des Menschen“ unseren Planeten in Stücke reißen und somit alles Leben auslöschen können. Und jetzt – um das Mass voll zu machen – ist dieser neunmalkluge Mensch dabei den vorbenannten Knopfdruck demnächst auf die neue Prothese, genannt KI (Künstliche Intelligenz) zu delegieren! Ich finde, nur ein „Hirnamputierter“ kann darin keine Gefahr erkennen.
Es ist schon ein Witz! Der Mensch fürchtet sich vor Ausserirdischen, den so genannten „grünen Männchen“ , die man heutzutage durch die Bank als „Aliens“ bezeichnet. Die könnten jederzeit unsere Welt erobern, so meint man. Gleichzeitig baut er aber solche „Aliens“ in Form von Robotern und stattet selbige sogar noch mit KI aus. Wenn solche Roboter dann einmal den Menschen für nix mehr brauchen, weil sie selber – vollautonom – entscheiden, entwerfen, produzieren, Krieg führen und weiss der Teufel was noch alles können, kann man diese semantisch korrekt nicht mehr als PROTHESE DES MENSCHEN bezeichnen. Wird der Mensch dann deren Prothese ? Bauen diese sich dann ihre eigenen Prothesen ? Nun, diese Frage wird uns Menschen spätestens ab dann nicht mehr interessieren. SIE MUSS UNS JETZT INTERESSIEREN. WIR MÜSSEN MAßHALTEN UND GEGENSTEUERN!
Und was kostet das alles an Geld, das vielen, bzw. immer mehr Menschen zum leben fehlt?
Dieser letzte Satz soll als Schlusswort gelten. Danke für Ihre Aufmerksamkeit.
Antworten