Volkskorrespondentin Ilga Röder – 3 . Dezember 2019
Seit Wochen betont der Insolvenzverwalter Franz Abel, dass er nicht die Absicht habe, das Werk zu schließen, stehen doch 1000 Arbeitsplätze auf dem Spiel. 200 Arbeitsplätze sind schon vernichtet worden, die Kollegen hatten einen Aufhebungsvertrag unterschrieben und warten noch heute auf die ihnen zugesicherten Abfindungen.
Doch dann wird bei der Betriebsversammlung die Hiobsbotschaft verkündet: Ab 1. Dezember sollen 600 weitere Arbeiter freigestellt werden, ihnen droht der Verlust des Arbeitsplatzes. 450 Halberger sollen weiterarbeiten und zur Rettung beitragen. Die wäre möglicherweise mit einem neuen Investor in Sicht. Die Ferrro Gruppe aus Neunkirchen hat Interesse an den Gusswerken. Tage später kommt die Bestätigung. Die Jobs sind endgültig weg, nicht nur die Arbeiter, sondern auch deren Familien sehen schweren Zeiten entgegen.
Nach VW war auch General Motors als Interessent ausgestiegen, da sie unter der Leitung von PREVENT überhöhte Preise zahlen mussten, auch unter One Square Advisors, einem Finanzdienstleister aus Frankfurt, soll es nicht besser gewesen sein.
Außerdem heißt es, dass dieser Investor die Schwesterwerke Leipzig und Saarbrücken trennen wollte, um Leipzig zu retten und dafür Saarbrücken zu opfern.
Das neue Zukunftskonzept baute auf der erhofften Zusage von GM, Deutz und anderen Kunden, fürdie die Ferrero Gruppe aus Neunkirchen weiterproduzieren wollte und sogar bei der Halbierung der Produktion auf ca 30.000 Tonnen Gussteile im Jahr noch Perspektiven gesehen hätte.
Oskar Lafontaine, Fraktionsvorsitzender der Linken, prangert die ehemalige Leitung an, sie hätten das Werk ruiniert und fordert von der Landesregierung, eine Mehrheitsbeteiligung an den Gusswerken zu erwerben. Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger fordert; Halberg Guss muss leben! Falls genug Kunden zusagen, ist die letzte Schlacht noch nicht geschlagen.
Insolvenzverwalter, Regierung und die Unternehmensleitung schieben sich seit Wochen den schwarzen Peter zu.
Nicht nur für die Arbeiter und ihre Familien, sondern auch für die saarländische Industrie ist das Drama um die Arbeitsplätze ein herber Schlag. Alle Parteien hoffen, dass sie noch eine Alternative zur endgültigen Schließung finden werden.
Die Arbeiter und ihre Familien gucken mal wieder in die Röhre.
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