
Der gescheiterte Putsch von Bolsonaro in Brasilien und wie die Ermittlungen Beweise vorlegen, wie politischen Gegner ermordet, verhaftet oder gefoltert werden sollten, in einer Verdrehung des Vorwurfs an die Gegner, sich als Verfolgung des Systems darstellt. Der Zusammenhang dieser verzweifelten Strategie, die Gegner zu diskreditieren, mit dem internationalen Bestreben der extremen Rechten. – Teil 2
Noel Nascimento – 1. Februar 2025
Wer ist Jair Messias Bolsonaro?
In der Tat trägt der Mann, der als Kapitän von der Armee wegen dem Raub von Waffen und der Explosion einer Bombe in einem Badezimmer seines Quartiers ausgeschlossen wurde, den Namen Messias in seinem Geburtsregister. Selbst der von der Militärjunta
eingesetzte Präsident Ernesto Geisel äußerte sich über ihn in seinem
Verdikt: „Er ist ein schlechter Militär.“ Militärs durften Status und
Gehalt behalten. Bolsonaro schlug fortan die politische Karriere ein
und wurde dreißig Jahre lang ein Abgeordneter des niederen Klerus,
wie fast unbekannte und unbedeutende Abgeordneten in Brasilia
genannt werden. Niemand nahm seine Existenz wahr außer
denjenigen, die von seinen absurden Sprüchen wussten und aus
persönlichen und erklärbaren Gründen damit einverstanden waren:
– „Nur ein toter Verbrecher ist ein guter Verbrecher“.
Seine rücksichtslose, gewalttätige Neigung gleicht nur der Ignoranz
aller juristischen pathologischen Studien, die es seit mehreren
Jahrzehnten in der Psychologie und Kriminalpsychologie gibt.
– „Pinochet hat nicht genug Leute umgebracht, die er umbringen
lassen sollte.“ Ein solches Argument entbehrt jedem Kommentar.
– “ Mann hätte (damals) auch Fernando Henrique Cardoso umbringen
müssen.“ Fernando Henrique Cardoso war der nach Ende der
Militärdiktatur der zweite durch demokratische Wahlen
gewählte Präsident Brasiliens, . Er war in der Studentenbewegung
UNE (União Nacional dos Estudantes), die von den Militärs verboten
war, und trat später der brasilianischen Sozialdemokratie bei. Bei den
Wahlen besiegte er den jetzigen Präsidenten Lula da Silva, der
damals zum zweiten Mal erfolglos kandidiert hatte.
– “ Von hier bringt mich niemand mehr weg.“ Den Spruch
bestätigte Bolsonaro nach seiner Wahl, in dem er mehrere Kabinette
mit Generälen und Offizieren besetzte und stets mit Sprüchen pro
Militarisierung die Macht bekräftigte. Den Putsch, der mit der Invasion
des Regierungssitzes am 8.Januar 2020 begann, schaffte er wegen
der Weigerung anderer hoher Generale des Heeres und der
Luftwaffe, sich daran zu beteiligen.
– “ Mindestens dreißigtausend müssen sterben.“ Es gab Listen von
Journalisten, Bloggern und vielen Gegner der Regierung Bolsonaro.
Daß er es in die Tat umsetzen würde, ist nicht zu bezweifeln. Seine
Follower hätten es wie alle Fanatiker nachvollziehen können.
– “ Ich habe fünf Söhne und ein Mädchen, und das letzte ist nur
geschehen, als ich kurz mal schwächer wurde.“ Die Zeugung seiner
Tochter bezeichnete er als eine Schwäche. Bolsonaro war viermal
verheiratet und geschieden. Seine dritte Frau lebt in Dänemark und
fürchtet sich, wegen ihrer Vorwürfe zur Scheidung nach Brasilien zu
reisen.
Trotzdem wirbt Bolsonaro mit dem Spruch “ Familie, Vaterland und
Gott über alles.“ Nach seinem Willen und dem Willen vieler
evangelikaler Führer soll es einen säkularen Staat nicht mehr geben,
wie es in der Verfassung Brasiliens verankert ist.
Solche und viele andere waren die bekannten Sprüche von Jair
Bolsonaro, die vielen Menschen die Haare zu Bergen stehen ließen.
Am fünfzehnten November 2021 verlor Bolsonaro die Wahlen gegen
Lula. Er war der erste Präsident Brasiliens, der seitdem gesetzlich
nicht wiedergewählt wurde. Trotz aller Vorwürfe, die er schon vor den
Wahlen machte, dass die Wahlergebnisse gefälscht werden sollten,
haben die Beauftragten der Militärs, die die Ergebnisse untersuchen
ließen, keinen Beweis dafür gefunden. Kennt man die extreme Natur
der brasilianischen Militärs bleibt die interessante Frage, ob sie nichts
gesagt und getan hätten, wenn sie etwas Verdächtiges gefunden
hätten. Es muss zur Haltung und zum Interesse neuer
Rechtsextremisten im Inland und Ausland gesagt werden, was hierzu
noch folgt.
Wie ist der Putsch geplant worden, in Gang
gesetzt und gescheitert.
Die Regierung Bolsonaro war eine Regierung von Militärs. Der
Regierungsapparat bestand aus Militärs höheren Ranges und die
Ministerien wurden beliebig getauscht nach dem Wunsch dieser Militärs,
die mit den Ideen von Bolsonaro übereinstimmen und in allen diesen
Ideen folgten. Zu dieser engsten Truppe gehörten die sogenannten „Kids
Pretos“, die „Black Kids“. Sie bilden die Elitetruppen der brasilianischen
Armee. Sie sind die Sturmtruppen, für Sonderoperationen ausgebildet;
die SS der Armee Brasiliens. Sie sind harte Typen, die zur Handlung
keine Fragen stellen und Befehle folgen. Sie waren die Nachfolger der
Fallschirmjäger der Zeit der Militärregierung (1964 – 1985), die damals
diese Rolle erfüllten. Nach Ergebnisse der Wahrheitskommission, die
sich seit 2012 mit Verbrechen des Staates seit 1937 beschäftigt*,
ergaben sich Aussagen einiger untergeordneten Militärs, deren Aussage
die Bestätigung der Gerüchte war, dass unerwünschte verschwundene
politische Gegner aus Flugzeugen auf hoher See geworfen wurden.
Während seiner kurzen Karriere in der Armee, bewarb sich Bolsonaro
zweimal um den Eintritt zu den Schwarzen Kids und wurde zweimal
abgelehnt. Als er zum Präsident gewählt wurde, war ihm sein Traum
erfüllt, Chef der Arme und folglich auch der Schwarzen Kids zu sein, von
denen er sich umgab und in hohen Ämtern einsetzte.
Die Ermittlungen der Bundespolizei Brasiliens die seit zwei Jahren
laufen und gegenwärtig eine Akte von acht hundert neunzig Seiten
ergaben, wurde anlässlich des Ansturms auf den Regierungssitz in
Brasilia am 8.01.2022 von dem Obergericht Brasiliens verordnet, dessen
Vorsitzender gegenwärtig der Richter Alexander de Moraes ist, der
verantwortlich für das Eröffnungsverfahren ist, und dessen ermittelte
Ergebnisse deutlich zeigen, dass der Vorgang eine koordinierte Aktion
zwischen militärischen Kreisen und zivilen Strukturen ist, die es
finanzierten. Die Flucht Bolsonaros in die USA, als er sich geweigert hat,
das Präsidentenamt an Lula da Silva zu übergeben, die Benutzung
zweier Militärflugzeuge und unversteuertes Geld das es finanzierte,
gaben Anlass zu weiteren Untersuchungen. Sie ergaben, dass der
Verkauf von Juwelen die vom Prinz von Katar als Geschenk für den
Verkauf einer Bohrinsel an Katar als „Gegenleistung“ zum Zweck des
dreimonatigen Aufenthaltes von Bolsonaro in den USA dienten, diese
jedoch von seinem engsten untergeordneten Colonel Mauro Cid, einem
jungen Militär, Sohn eines in Ruhestand gesetzten „Black Kid“ und
Generals der in den USA lebt, dort verkauft wurden. Mauro Cid war
zusammen mit Bolsonaro in die USA geflogen. Alles ging auf Mauro
Cids Privatkonto und bar in die Hände von Bolsonaro, mit einem Wert
von über drei Millionen US Dollars. Zurück in Brasilien, wurde Mauro Cid
verhaftet, und mit der Ausrede Bolsonaros, „ich weiß von nichts“, wurde
das Handy des jungen Colonels auf Befehl der obersten Richterschaft
unter Führung von Alexandre de Moraes beschlagnahmt. Die
Festnahme des Colonels Mauro Cid, die Beschlagnahmung seines
Handys und die Aussagen des Militärs, führten zu Festnahmen von
weiteren Geräten, die bis zum Präsidentenamt und zur Bildung eines
parallelen geheimen Informationsdienst führten, welcher nichts mit dem
offiziellen Informationsdienst zu tun hatte, der zum Schutz des Staates
im Interesse der Nation und des Volkes, wie in der Verfassung verankert,
sondern für die Interessen einer nach Macht strebenden Gruppe, die als
ABIN Parallele. ABIN ist die „Associação Brasileira de Informação“
bekannt ist.
Das Ermittlungsergebnis. Operation Grün – Gelber
Dolch.
Schon das Benehmen der Anhänger von Jair Bolsonaro, die vor
Militar Quartieren zelteten und Ängste durch Singen der
Nationalhymne vor einem stehenden Reifen auf einer Autobahn oder
das Senden von Signalen ihrer Handys an ETs, zeugen von der in
Ignoranz und psychischer Störung durch absichtlich geschaffene
fehlende Bildung der ärmeren Bevölkerung Brasiliens durch
konservative Politik.
Zum Erstaunen der übergroßen Mehrheit der Bevölkerung Brasiliens
explodierte in der vergangenen Woche das von der Richterschaft
freigegebene Ergebnis der Ermittlungen. die Operation Grüner und
gelber Dolch. Damit war ein Plan in Gang gesetzt worden, den
gewählten Präsidenten Lula da Silva, seinen Vize, Geraldo Alckmin,
und den gegenwärtigen zuständigen obersten Richter Alexander de
Moraes zu ermorden.
Eine bislang vierte Person stand in der Liste, dessen Name noch
unbekannt bleibt. Es lässt sich aber vermuten, dass es sich um den
ehemaligen Guerillakämpfer und Kommunisten José Dirceu handelt,
der in der Innenpolitik Brasiliens in den letzten dreißig Jahren eine
bedeutende Rolle gespielt hat. Lula, sein Vize Geraldo Alckmin und
Alexander de Moraes sind weit davon entfernt, als „Kommunisten“
angesehen zu werden. Aber ein Plan ist ein Plan.
Der grün-gelbe Dolch Plan wurde in Gang gesetzt. „Schwarze Kids
Soldaten“, deren Namen noch von der Justiz zu weiteren Ermittlungen
geheim gehalten werden, beobachteten den Alltag des Richters
Alexander de Moraes, seine Arbeitszeiten, Reisen und mögliche
Routine, und lauerten am vorbestimmten Tag vor seinem Haus.
Moraes war das erste Ziel. Sein Auto sollte mit einem Hochpräzisions
Gewehr beschossen werden.
Wenn das Auto dem ersten Beschuss stand gehalten hätte, wäre es
mit einer modernen Panzerfaust abgeschossen worden.
Fünf weitere Militärs sind inzwischen festgenommen,
siebenunddreißig sind im Prozess verwickelt, denen Freiheitsstrafen
wegen des Staatsstreichs drohen, darunter der Vize Kandidat von
Bolsonaro, General Braga Neto, General Augusto Heleno, ehemaliger
Kommandant der UN Streitkräfte in Haiti, Admiral Garnier und andere
dem früheren Präsidenten Nahestehenden.
Im Büro der Liberal Partei in Brasilia, deren Präsident auch in das
Verfahren verwickelt ist und der Bolsonaro angehört, wurden auch
weitere Dokumente von der Bundespolizei gefunden, die für diese Art
von Ermittlungen zuständig ist. Ein Dokument wurde erarbeitet, das
von Bolsonaro besichtigt und geprüft wurde und danach in
Anwesenheit anderer Militärs dem Kommandant des Heeres
vorgelegt, der Bolsonaro mit Verhaftung drohte. Von den elf
Divisionen der Armee Brasiliens standen drei mit den Putschisten,
fünf dagegen und drei manifestierten sich nicht. Bekannt ist, dass die
Kommandantur von Südwesten (Staaten São Paulo, Rio de Janeiro
und Minas Gerais) der Verfassung loyal blieb und die des
Südens ihnen folgten. Im Süden Brasiliens steht die Mehrheit der
gepanzerten Kriegsgeräte. Das Wirken in Aufnahmen von
beschlagnahmten Computern und Handys zeigt die Entschlossenheit
der Gegner des Putsches. Mit der Klarheit der vorliegenden Beweise
des ausgeführten Putschversuchs, der aufgrund anderer
Geschehnisse scheiterte, gilt der Verteidigung Spruch nicht, dass es
geplant und nicht aufgeführt worden ist. Die Anwälte von Bolsonaro
sind sich bewusst, dass alle Beweise auf ihn führen. Bolsonaro sagt
inzwischn vom Putschversuch nichts gewußt zu haben und behauptet
inzwischen, daß die Generale alles planten und vorhatten, die Macht
an sich zu reißen und nicht Bolsonaro, der nichts unterschrieb.
Bolsonaro ist ein Feigling, wie alle Rechtsextremisten, die sich als
alles andere ausgeben, bis sie die Macht an sich reißen.
Die Verfassung Brasiliens und Justiz versus
Interessen der nördlichen Hemisphäre der EU,
USA, NATO und insbesondere europäischer Politik
von rechts.
Anders als in mehreren Ländern Europas, ist in Südamerika die
Teilung in Links und Rechts in den wesentlichen Punkten viel weniger
oder nicht vorhanden, wie es besonders in Deutschland festzustellen
ist. Das liegt in der EU im Interesse von starken kapitalistischen
Kräften, die seit dem Zusammenbruchs der UdSSR walten. In
Südamerika war immer deutlich, wem die Rechtsdiktaturen gedient
haben. Wer dazu steht bekennt sich als rechts, wer nicht dazu steht,
nicht. Anders ist es in Europa, besonders in Deutschland, das durch
die Ansicht eines Außen Betrachters stets unter
Vasallenschaft entweder der USA oder der UdSSR stand.
Die Soziale Marktwirtschaft im Westen war nichts anders als eine
Barriere gegen den Sozialismus, wobei für die Ansicht des Geschicht
bewussten Betrachters die Besatzung des Ostens und anderer
östliche Länder eine gerechte Handlung, die nach dem Tod von fast
dreißig Millionen Sowjets nicht anders aussehen konnte. Daher war
diese Besatzung auch für die Verbündeten Nazi Deutschlands eine
Konsquenz, trotz allem Hass und dem Versuch der Dehumanisierung
und aller Fehler des sowjetischen Regimes und des Stalinismus.
Wie Philosophie Nützlichkeit haben kann. Ein Wort über Hannah
Arendt.
Hannah Arendt hat einen bedeutenden Beitrag als Kritik des Nazi
Fachismus mit „Die Banalität des Bosen” geleistet. Darin zeigt sie
nicht nur, wie aus einem einfachen Mann ein Mörder werden kann,
wenn er sein eigenes Bewusstsein und die Verantwortung auf höhere
Mächte überträgt. Dieser psychologische Vorgang ist aber nicht nur
bei einzelnen Personen möglich, sondern auch zu einem
Massenphänomen werden kann. Die Gleichgültigkeit gegenüber
anderen spiegelt sich dauernd in der Gesellschaft und sie ist in der
Welt der politischen Interessen stark vorhanden. Die “Banalität des
Bösen” kann auch ein Anker für einige Menschen sein, die Bezug auf
ihre Wirkung bezüglich der Themen dieses Buchs nehmen, um
andere Standpunkte in früheren Werken zu benutzen, die nicht
bekannt sind. Sie bezieht sich in der Analyse von freiem Willen auf
religiöse Standpunkte und leugnet, dass die Griechen sich schon
damit beschäftigten, als in Aristoteles schon in seiner „Ethik“ die Wahl,
also die individuelle Entscheidung, besprach. Sie lobte die
“Amerikanische Revolution“ und bezeichnete sie als bedeutungsvoller
als die Französische Revolution, ohne in ihrem gesamten Werk ein
einziges Wort über Ereignisse ihrer Zeit zu verlieren, wie den
Vietnamkrieg. Die Ku Klux Klan ist nicht zu erwähnen und der “neue
freie Mensch“ entstand in der noch englischen Kolonie USA, in
Virginia, unter großen Farmer und Sklaven Herren. Solche
Einstellungen folgen die neuen „Demokraten“ der Welt, die für eine
unkontrollierte Freiheit plädieren. Meldete sich jemand, der sich gegen
den rechtsextremen Elon Musk in seinem Kreuzzug gegen den
brasilianischen Richter Alexander de Moraes stellt, hört sofort die
„Freiheit“ der Gegenmeinung auf, als gelte Kants Kategorischer
Imperativ nicht, sondern die alte christliche mittelalterliche Haltung:
„Liebe deinen Nächsten wie dich selbst, solange er so denkt wie Du.
„Wenn nicht, bring ihn um.“
Hannah Arendt gehört zum Heiligtum der deutschen Philosophie, weil
sie sich in “Die Banalität des Bösen” mit einem Thema beschäftigt hat,
das jeden Deutschen anspricht. Sie war keinesfalls eine
linksdenkende Person. Hannah Arendt war rechts. Sie war US
Amerikanerin, Zionistin, und ihr Doktortitel, den sie in den USA den
Doktortitel erwarb, “Uber die Revolution”, war von der Rockefeller
Stiftung gestiftete worden. Die von ihr gelobten Räte, die sie von
Norfolk und Portsmouth im Bundesstaat Virginia darin lobte, waren
von Großfarmer gegründet, die Sklavenhalter waren, wo der einfache
Einsiedler aus dem Innenland nicht durfte. Sie erhoben sich gegen
hohe Steuern der britischen Krone und führten später zum
Unabhängigkeitskrieg. Wie Hannah Arendt heute zur israelischen
Politik stehen würde, bleibt dahingestellt, da es nicht zu erraten ist.
Die neue Kolonialpolitik.
Einem Europäer oder US Amerikaner, der sich einbildet, sich in die
Innenpolitik eines anderen Landes einmischen zu können und sie zu
hinterfragen oder sogar behauptet, sie sei nicht nach seinen
„demokratischen Vorstellungen“ geschrieben,unabhängig davon
welche diese sind – hier insbesondere Lateinamerika gemeint – ,
äussert seine Unwissenheit damit, dass in den letzten Jahren
insbesondere die individuellen Rechte und Garantien gesichert
worden sind, die von früheren faschistischen Militärregierungen
aufgehoben wurden, die jetzt mit einer angeblichen „Meinungsfreiheit“
und Verteidigung der Ideen des Söhnchens eines Diamantenhändlers
aus dem damaligen südafrikanischen Apartheids vertreten sind.
Damit ist klar, dass die Freiheit der nördlichen Hemisphäre niemals
die Freiheit des globalen Südens war und es nicht ist.
Donald Trumps letzte Äußerung, „die Länder, die sich der BRICS
anschließen und versuchen, den US Dollar zu destabilisieren, können
mit harten Sanktionen rechnen“ zielt auf die neu gewählte Präsidentin
Mexikos. Dies zeigt deutlich, welche Einstellung die Recht extremisten
in Europa und in den USA mit sich tragen, die gegenüber dem
globalen Süden sich bisher bedeckt halten. Für einen Geschicht
bewussten Lateinamerikaner sind die Demokraten und Republikaner
in den USA das gleiche wie eine Münze mit zwei Seiten ohne die
eine, die andere nicht gültig ist.
Für einen europäischen Faschisten, ist jedoch die extreme rechte
Seite die Rückkehr zum alten gewinnbringenden Kolonialismus, heute
als Kolonialismus der Big Tecks bekannt, der über alle Grenzen
hinweg versucht zu herrschen, der ohne juristische und rechtliche
Verankerungen andere Nationen und Kulturen begehrt. Nur aus
diesem Grund beschützen und unterstützen europäische Faschisten
Putschisten in Lateinamerika, Afrika und anderswo, und stellen sich
heuchlerisch gegen den Krieg, der sie bedroht, anderswo ihn aber
fordernd, wenn er sie zu Diensten und Verdienst bringt. Für den
Außenstehenden und für einen bewussten Mensch gibt es keinen
Unterschied der Kriegstreiberei. Für den verblendeten rechts
stehenden Mensch gibt es nur den Krieg der ihn bedroht. Für den
Europäer, der nach seinem Gewissen handelt, sind nicht nur die
Folgen der Handlung des potentiellen „Feindes“, sondern auch die
eigenen auch zu bedenken, wenn dieser „Feind“ schon öfters in der
Vergangenheit Annäherungsversuche gestartet hatte.
Für den Gauner waren sie nur wichtig für seinen Frieden, wie ihn auch
der zugewanderte Ausländer störte. Menschen ohne Gewissen
akzeptierten Kriege und Bombardierungen im Nahen Osten, die ihnen
geschäftliche Vorteile einbrachten.
Der größte Hafen Lateinamerikas, Chankai, in Peru, mit der
Finanzierung von China gebaut, der eine direkte Verbindung der
Länder zum Pazifik eröffnet, scheint den nördlichen Herrscher in
Panik zu versetzen, der „Linke Hass“ ist bezeichnend. Jedoch wissen
bewusste Lateinamerikaner gut, wer links ist oder wer sich unter der
Kappe von Demokraten versteckt, und wem nicht zu vertrauen ist.
Eine geistige – nicht nur geschichtliche Erbschaft schwebt noch in der
Luft der Jahrhunderte, die die Kolonialzeit und die Sklaverei in allen
Ländern hinterließ, aber vor allem in den Ländern des heutigen
globalen Südens, Afrika, Asien und Südamerika. In einigen Geistern
schwebt sie noch als Herrschaft und Herrschsucht. In dem sie die
Dominanz großer Oligarchien anerkennt, die eine
tatsächliche Herrschaft über die Welt anstreben, was seit Karl Marx
nichts Neues ist, Sie stellen sich als Opfer einer großen
Verschwörung des Systems dar, als wären sie die Lösung der
komplexen Problematik die die Multimilliardäre darstellen. Sie
möchten nicht nur diese Herrschaft für sich übernehmen und damit
paktieren, um diesem System freien Raum zu schaffen, von dem sie
wieder und nun allein profitieren können. Dafür ist die Kooperation
von Sozialisten notwendig, wie mal im Nationalsozialismus gesehen
hat. Es bleibt ein unerbittlicher Hass auf die Kommunisten, wie auch
die Geschichte des Zweiten Weltkrieges beweist. Dies, als wenn die
Sowjets nach siebenundzwanzig Millionen Opfer mit Blumen in den
Händen gekommen wären. Ähnliches ergibt sich in der Gegenwart mit
Millionen Flüchtlingen, die verzweifelt nach der Zerstörung ihrer
Länder durch Bombardierung der NATO Mitglieder – trotz allem –
dankbar sein können. Die Verneinung der Ausbeutung durch
Sklaverei wie durch Kolonial- herrschaft ist das gleiche Phaenomen.
Das herrschende System soll durch technologische Kolonialherrschaft
ersetzt werden, mit allen geopolitischen Interessen die es vertritt, in
der Agrarwirtschaft und Industrie, wie der Faschismus den
Kapitalismus ersetzen sollte.
Der Clan Bolsonaro ist der gegenwärtige Träger davon, nicht
zufällig in einem der wichtigsten und größten Länder des sog.
globalen Südens. Die dazu verwendete Taktik, sich als Opfer
darzustellen um anzugreifen und zu bedrohen ist der
umgekehrte Versuch, den anderen dies vorzuwerfen. Sie stellen sich
als bemitleidende Opfer ungerechter Verfolgung dar, um die Macht zu
erlangen.
Der Neid auf Russlands Territorium und seine Ressourcen, verstellter
Revanchismus und Russophobie, wie der Hass auf China, das
heutige zur Weltmacht aufgestiegene Land mit seinem 1,3 Milliarden
Volk und damals unterworfenes Reich, hat das gleiche
psychologische Inhaltselement zugrunde.
Die Wiederkehr der Bananenrepubliken.
Die Rede des Senators Flavio Bolsonaro, dessen 800 m2 Villa in der
Hauptstadt Brasilia zum guten Teil mit Bargeld bezahlt wurde und mit
der Bilanz seines Schokoladenladen in Rio de Janeiro gerechtfertigt
wurde, in den zehn Kunden pro Tag hinein laufen.“ Daß die Justiz
seines Heimatlandes, wie die Bundespolizei als eine Schar von
Personen, die nur unter Drogeneinfluss gegen sie ermittelt haben
konnte“ zeigt die Verzweiflung des Clans, der als große Verbündete
Donald Trump in den USA und Elon Musk besitzt.
Die vielen Aufnahmen nicht nur von Papieren und Dokumenten in
beschlagnahmten privaten Computern der verwickelten
siebenunddreißig Personen, meist Militärs, wie von Gesprächen unter
ihnen, zeigen das Gegenteil. Zwei Söhne Bolsonaros, Carlos und
Eduardo, arbeiteten fleißig mit der Verteilung von Hass und Lügen in
Whatsapp und Twitter. Dafür plädieren sie für Meinungsfreiheit.
Noel Nascimento Filho. Pianist, studierte an der HdK Berlin und an der Hochschule für Musik Westfalen-
Lippe, Münster. Sohn eines Staatsanwaltes und einer Gymnasiallehrerin im Inneren des Bundeslandes
Paraná, Brasilien, war in Brasilien als Dozent und Kunst- und Literaturkritiker tätig. Seine Familie war
Opfer von Verfolgung und Folter unter der Militärdiktatur in Brasilien (1964 – 1985).
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Erstveröffentlichung am XX. Juli 2022 auf »RoterMorgen« Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers.
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