ESPERANTO, die Weltsprache ohne Herrschaftsansprüche

Esperanto-Bücher in der CRAI-Biblloteca de Lletres – Flickr.com CC BY 2.0
Wie funktioniert Esperanto und wie kann so eine künstliche Sprache, die sich ausgerechnet aus mehreren Sprachen zusammen setzt, einfach sein? Muss man alle existierenden Sprachen kennen um sie zu verstehen und ist sie eine Gefahr für die anderen?
Von Noel Nascimento
Wer das Wort Esperanto kennt, es schon mal gehört hat und sich nur ein wenig mit Linguistik auskennt oder sogar das Wort Esperanza aus dem spanischen kennt, der wird auch wissen welche Bedeutung der Begriff ESPERANTO hat. Die Hoffnung. Diese linguistische Hoffnung entstand vor 92 Jahren, von Sprachwissenschaftlern nach dem Ende des ersten Weltkrieges erfunden. Die Idee war es, eine Sprache für alle Menschen zu haben die sich praktisch aus allen Sprachen der Welt zusammensetzt und deswegen allen Menschen zugänglich ist.
Wie funktioniert denn Esperanto und wie kann so eine künstliche Sprache einfach sein, wenn sie sich ausgerechnet aus mehreren Sprachen zusammen setzt? Muss man alle existierenden Sprachen kennen um sie zu verstehen? Ganz im Gegenteil, anstatt sich mit allen möglichen Sprachen auskennen zu müssen, braucht ein Esperanto Sprecher sich fast nur von Worten zu bedienen die er kennt und die der Sprache eines anderen Menschen, mit dem er spricht, die durch einige wenige Regeln zu verstehen sind. Je nachdem ob zwei oder mehrere Menschen miteinander kommunizieren, benutzen sie diese Regel um sich gegenseitig verständlich zu machen. Dankon, mercion, gracion, können zum Beispiel als Danke gelten. Scheint schwierig, ist es aber nicht. Es ist eine Sprache in die man sich hinein denkt. Sie fördert Kreativität und Intelligenz.
Esperanto hat sich nur nicht ausgebreitet weil Herrschaftsinteressen es verhinderten. Es würde keine einseitigen wirtschaftlichen Gewinnefür irgendwen erzielen. Gleichzeitig würde es auch keine Sprache erzwingen und auch keine einzige verschwinden lassen. Keine Identitäten würden durch Esperanto verloren gehen und jeder würde seine behalten, aber die Verständigung zwischen den Menschen bliebe durch sie gewährleistet. Der Vorwurf dass es eine künstliche Sprache sei und nicht aus den geschichtlichen und genealogischen Ursprüngen der Menschen stammt ist in einer Welt in der die Menschen sich durch technologische Kenntnisse das leben leichter machen, als kindisch zu betrachten. Wir fahren und fliegen mit künstlichen Mitteln die wir erfunden haben, wir benutzen und verbrauchen Güter, Industrieerzeugnisse und Lebensmittel die aus anderen Teilen der Welt kommen. Und wir wollen das alles im Grunde nicht rückgängig machen sondern in dem Sinne verbessern, dass es der Umwelt und den Menschen nicht schadet, denn es geht dabei weder um Ausnutzung noch um Ausbeutung anderer, sondern um gegenseitige Anerkennung der kulturellen und materiellen sowie der geistigen Werte anderer Menschen. Niemand profitiert davon, dass seine eigene Sprache dadurch zu Profit gelangt, in dem sie sich über die Sprache des anderen hinweg, durchsetzt.
Sprachen, soweit man heute aus der Linguistik weiß, sind Ausdruck von Rationalität, Emotionen und Absichten, die sich zuerst als individuellen Ausdruck dieser Eigenschaften ergeben, die durch gewisse Regeln vom Feld des Idealen auf das Feld des Solideneinwirken, und umgekehrt. Sie sind in der Konsolidierung abstrakt, aber sofern geistig lebend und existierend, dass sie eine Essenz und Ausdruck des Seins darstellen, dass lebt.
Das gesellschaftliche Leben, die Welt und die Menschheit sind wahrer Austausch von Erfahrungen und Kenntnissen aller Art. Esperanto ist also nur eine künstliche Sprache in dem Sinne, dass sie dermaßen kreativ sein kann, dass Kinder sogar spielend lernen und mit ihr umgehen können. Der Anstoß kann zuhause stattfinden, wenn die Eltern es nur wollen. Sie könnten sich auch etwa damit beschäftigen und andere dazu holen, die sich ebenso dafür interessieren. Einen solchen Schritt, eine wahre, schöne Weltsprache einzuführen, von so einer Institution wie den Vereinten Nationen zu erwarten, ist leider unrealistisch. Denn sie besitzt längst nicht die Neutralität, die dazu erforderlich wäre, um sich für die Menschheit einzusetzen und nicht für die Interessen einiger Tutoren die ihre eigene Agenda verteidigen und durchsetzen wollen.

Es gibt im Internet Kurse von Esperanto, oft auch gratis oder erschwinglich, da das Interesse nicht finanziell ist. Es liegt an uns, die notwendigen Schritte zu unternehmen. Die Institutionen, Länder und Nationen werden es nicht tun, weil sie Angst um ihre Vorherrschaft haben. So liegt es schließlich in der Tat nur an uns, als einzelne. Nur vom Einzelnen können sich Veränderungen bewirken lassen. Die Einzelnen schließen sich zu ihren gemeinschaftlichen Willen zusammen und den stärkeren Willen der Menschen kann sich keine Nation, Institution, Macht oder Übermacht stellen. Die Einzelnen brauchen sich nur zusammen zu schließen um ihren Willen durchzusetzen. 

Zum gleichen Artikel auf portugiesisch: 

http://www.inf
o-welt.eu/2017/12/esperanto-idioma-que-nao-quer-dominar-o.html


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