Bakterium Pixabay Lizenz CC0 Public Domain |
Eine neue Möglichkeit wurde entdeckt um die Plastikmüllberge zu beseitigen. Ist es ein Durchbruch und eine neue Lösung für das größte Umweltproblem? Man sieht hier eine große Chance gegen die Umweltverschmutzung.
Von Edgar Schülter – 19. April 2018
Unsere Ozeane ersticken derzeit im Plastikmüll. Seevögel und andere Tiere verenden qualvoll mit Plastikteilen in ihren Magen. Fische verwechseln Mikroplastik mit Plankton und über die Nahrungskette landen die Mikroplastikteile beim Menschen wieder auf dem Esstisch. Drei viertel des Mülls im Meer besteht aus Plastik, alleine die Zersetzung benötigt 350 bis 400 Jahre. Der Müll in unseren Ozeanen besteht aus Plastiktüten, PET-Flaschen, Feuerzeugen, Zahnbürsten, Einwegrasierern usw. Nicht zu sprechen von den Stränden unbewohnter Inseln, die geradezu im Müll versinken. Geht diese traurige Tendenz so weiter kann die Menschheit bald dafür eine sehr hohe Rechnung bezahlen.
Plastikfressendes Enzym kann eine bedeutende Hilfe sein gegen die Umweltverschmutzung sein
Wissenschaftler in Großbritannien, USA und Japan, haben ein Plastikfressendes Enzym entdeckt und weiterentwickelt.
Bekannt waren schon Würmer die in der Lage sind Plastik zu fressen, weil in ihren Magen ein Bakterium vorhanden ist der Plastik zersetzen kann. Eben dieses Enzym hilft einem Bakterium PET Kunststoffe abzubauen oder zu verdauen.
Die Struktur des Enzyms wurde durch hinzufügen einiger Aminosäuren optimiert. So wurde es effizienter in seiner Aufgabe wie das natürliche. Somit soll es endlich möglich sein, ein industrielles Verfahren durchführbar zu machen, das unterbrochen große Mengen an Kunststoffen in ihren ursprünglichen Bausteine zersetzt. Diese können dann effektiv recycelt und wiederverwertet werden.
So meint auch Oliver Jones, Chemieexperte der Melbourne University: „Es gibt ein großes Potenzial, die Enzymtechnologie einzusetzen, um das wachsende Abfallproblem der Gesellschaft zu lösen, indem einige der am häufigsten verwendeten Kunststoffe abgebaut werden.“
Nun mag diese eine sehr gute Lösung zu sein, jedoch ist noch nicht alles erforscht und sicher. Was wäre wenn das Bakterium sich verbreitet und andere Plastikteile angreift wie unsern PC daheim oder die Isolierung von Elektrokabeln? Ein unkontrolliertes Bakterium könnte hier schnell in einer neuen Katastrophe enden.
Letztendlich könnten und sollten Menschen dazu beitragen den Plastikmüll zu reduzieren. Die Verantwortung fängt auch zu hause an. Mann sollte auf Plastiktüten soweit wie möglich verzichten, weniger Plastikartikel kaufen. Es gibt zum Beispiel auch Holzzahnbürsten. Wie wäre es auch mal wenn die Politik sich ernster der Sache annehmen würde, statt zuzulassen, dass Tonnenweise unkontrollierter Plastikmüll täglich von Flüssen aus unsere Meere erreichen?
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