Helmut Kohl und die Lüge der „Blühenden“neuen Bundesländer

Trabant DDR Pixabay Lizenz CC0 Public Domain 

Das Politiker insbesondere bei Wahlen nie die Wahrheit sagen ist ja allgemein bekannt. Doch jetzt wird durch das Magazin „Der Spiegel“ bekannt wie wenig Helmut Kohl von der ehemaligen DDR hielt. Er redete zwar von „Blühenden Landschaften“ jedoch war die Realität für ihn eher eine sehr mühselige „miese Lage“ im Osten.
Edgar Schülter – 26. Mai 2018
Die DDR erlebte eine der größten Wirtschaftskrisen seit 1945. Doch wollte man natürlich alles verharmlosen um Wählerstimmen zu gewinnen. Dieses ist auch Helmut Kohl gelungen. Kohl gewann die Bundestagswahl im Jahr 1990 mit 43,8 Prozent der Stimmen. Rückblickend erklärte Kohl sein Wahlversprechen sei ein Fehler gewesen. Er habe gewusst wie marode die DDR Wirtschaft tatsächlich gewesen sei. Er begründete es auch damals damit, die Unwahrheit gesagt zu haben, um das Selbstwertgefühl der Ostdeutschen nicht zu verletzten.
So gab Helmut Kohl damals selber zu: „Wir haben die miese Lage bewusst nicht – das war nicht zufällig, wir haben darüber diskutiert – wir haben bewusst, wie wir glaubten, psychologisch richtigerweise, die Negativzahlen nicht hochgespielt.“
Hätten die Westdeutschen damals erahnt, was auf sie zukommt, wäre fraglich gewesen ob Helmut Kohl die Wahlen gewonnen hätte. Man erinnere sich, es kam bald danach die „Soli-Steuer“ und ich erinnere mich noch wie damals viele meiner Mitbürger daraufhin sagten: „Man müsse die Mauer noch fünf Meter höher bauen.“ Denn nach der „Soli-Steuer“ war die Euphorie der Wiedervereinigung bei vielen verflogen.
Helmut Kohl sagte damals bei der Wahl in Juli 1990: „Durch eine gemeinsame Anstrengung wird es uns gelingen, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Sachsen und Thüringen schon bald wieder in blühende Landschaften zu verwandeln, in denen es sich zu leben und zu arbeiten lohnt.“
Ob er sich angestrengt hat weiß ich nicht. Aber mit der Anstrengung war dann wohl eher der „Soli“ gemeint. Jemand musste ja zahlen. Auf der anderen Seite waren die Zeiten in Ostdeutschland sehr hart. Man erinnere sich auch an die Auflösung der NVA bei den es so gut wie keine Entschädigung oder Hilfe für die Betroffenen gegeben hat. Wenn Deutschland heute steht, war das in erster Linie eine gemeinsame Anstrengung ihrer Bürger auf beiden Seiten und weniger der Politik.
So ähnlich geht es ja auch heute mit der „Flüchtlingsfrage“ da heißt es dann „Wir schaffen das“. Mit „wir“ ist dann wieder das Volk gemeint das alles ausbaden muss…

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