Der selbsternannte Interimspräsident Venezuelas, Juan Guaido, erhält von der Trump-Administration den Zugriff auf die venezolanischen Bankkonten in den USA.
Marco Maier – 30. Januar 2019
Washington, welches sich immer wieder über angebliche ausländische (v.A. russische und chinesische) Wahleinmischung beschwert, interferiert derzeit massivst in der venezolanischen Politik. Nicht nur, dass Oppositionsführer Juan Guaido, der sich selbst zum Interimspräsidenten ausrief, von den Amerikanern als Staatsoberhaupt anerkannt wurde, nun wurde ihm auch noch das Vermögen des südamerikanischen Staates auf den Bankkonten in den USA übertragen.
Der Auftrag, Vermögenswerte, die in der Federal Reserve Bank von New York und von Banken die beim Bund versichert sind, zu übertragen, wurde letzte Woche vom Außenminister Mike Pompeo unterzeichnet, so die Nachrichtenagentur AFP. „Diese Zertifizierung wird der legitimen Regierung Venezuelas helfen, diese Vermögenswerte zum Wohl des venezolanischen Volkes zu schützen“, sagte der Sprecher des Außenministeriums, Robert Palladino.
In einem Montag-Interview mit CNN auf Spanisch sagte Guaido, der von der Opposition kontrollierte Kongress in Venezuela habe eine Maßnahme genehmigt, in der ausländische Nationen aufgefordert werden, Maßnahmen zu ergreifen, um sicherzustellen, dass Maduro die rund 8 Milliarden Dollar an Währungsreserven nicht „plündern“ kann. Zu diesem Zweck hat die Bank of England letzte Woche die Forderung Maduros abgelehnt, 1,2 Milliarden Dollar an in Lonndon gelagertes venezolanisches Gold zu erhalten, die Guaido unter seine Kontrolle bringen wollte.
Amerikaner und Briten haben offenbar nur darauf gewartet, dass sich ein möglicher Machtwechsel in Venezuela abzeichnet und man einer solchen Gegen- bzw. Putschregierung dann die in den USA und Großbritannien gelagerten Vermögenswerte übertragen kann. Damit stehen Guaido und dessen Anhängern enorme Finanzmittel zur Verfügung, mit der ein Sieg gegen die chavistische Regierung von Präsident Nicolas Maduro wahrscheinlicher wird.
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