Die Miteinbeziehung der Pensionäre in die Armutsgefährungsquote der Altersruheständer verzerrt die Tatsachen. Gerade Rentnerhaushalte sind stärker von Armut bedroht.
Marco Maier – 23. Februar 2019
Auch wenn die Armutsgefährdungsquote von 60 Prozent des Medianeinkommens nur ein grober Annäherungswert ist und nicht viel über die tatsächliche Situation aussagt, in der sich die Menschen befinden, so kann man daraus zumindest eine grundlegende Situation ablesen: Es gibt einen gewissen Prozentsatz an Menschen, die weniger als eine bestimmte Summe an Einkommen haben.
Im Falle der Rentner und Pensionäre sieht es so aus: Insgesamt galten im Jahr 2017 laut der „Süddeutschen Zeitung“ 16 Prozent aller dieser Haushalte als „armutsgefährdet“. Doch das Bild wird verzerrt. Denn wenn man dies aufschlüsselt, gelten nur 0,9 Prozent der Pensionärshaushalte als armutsgefährdet, jedoch 19,5 Prozent aller Personen aus Rentnerhaushalten.
Angesichts der Zerstörung der Renten durch die etablierte Politik, die neben der Senkung des Rentenniveaus auch die zunehmende Besteuerung des Altersruhegeldes beinhaltet, darf man davon ausgehen, dass sich die Lage für die Rentner weiter verschlimmert und bereits in wenigen Jahren mindestens ein Viertel dieser Senioren mit ihrer Rente nicht mehr auskommen.
Für die Bekämpfung der Altersarmut hat der rentenpolitische Sprecher der Linken-Bundestagsfraktion, Matthias Birkwald, laut der Zeitung eine Lösung: „Die Einführung einer echten Erwerbstätigenversicherung nach österreichischem Vorbild, in die Beamtinnen und Beamte, Selbständige, Freiberuflerinnen und Freiberufler und natürlich auch Politikerinnen und Politiker einzahlen.“
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