Blackout – Venezuela bittet UNO um Hilfe bei Untersuchung der mutmaßlichen Cyberattacke auf Stromnetz

Wasserkraftwerk Simón Bolívar Represa - Guri, Venezuela - Bild von Wikimedia Commons CC 0

Die einseitige Berichterstattung über Venezuela lässt die meisten Menschen im „Westen“ in dem Irglauben, Maduro wäre an allem Schuld. Die Rolle der US-Geheimdienste werden andererseits von USA kritischen Medien oft spekulativ dargestellt. Die Wahrheit liegt – wie so oft – irgendwo dazwischen.

Rui Filipe Gutschmidt – 15. März 2019

Venezuelas Regierung wird internationale Hilfe beantragen, um den Angriff auf das venezolanische Stromnetz zu untersuchen. Der russische Analyst Vladimir Travkin sagte während eines Interviews bei Sputnik, dass dieser Angriff die Regierung von Nicolás Maduro unter Druck setzt.

Nicolás Maduro beabsichtigt die Behörden Russlands, Chinas, des Irans und Kubas bei der Untersuchung des jüngsten Angriffs auf das Energiesystem des Landes zu unterstützen. Auch die Vereinten Nationen sollen an der Klärung der Ursachen, die zum Blackout geführt haben, beteiligt werden.

Der russische Lateinamerika-Experte Vladimir Travkin, Chefredakteur der Zeitschrift Latinskaya Amerika (Latein-America) der Russischen Akademie der Wissenschaften, beantwortete beim russischen Radiosender Sputnik die Frage, wer für den Stromausfall im venezolanischen Energiesystem verantwortlich gewesen sein könnte.

„Alles, was ich weiß, sind Vermutungen. Ich habe keine spezifischen Informationen zu diesem Thema, und ich glaube nicht, dass solche Informationen öffentlich sind.“ Seiner Meinung nach war es entweder die Opposition alleine oder die USA, haben der Opposition geholfen, um der Regierung von Präsident Maduro zu schaden.

Für Vladimir Travkin diente dieser Angriff auf das Stromnetz Venezuelas dazu, das Maduro-Regime unter Druck zu setzen. Der staatliche Energiekonzern „Corpoelec“ bezeichnete den Vorfall im Wasserkraftwerk Guri, das 80% der Energie für das Land liefert, als „Sabotage“. Der venezolanische Vizepräsident und Informationsminister Jorge Rodríguez, gab an, dass ein Hackerangriff von US-Amerikanischem Gebiet (Houston oder Chicago) ausging.

Natürlich ist Venezuelas Stromnetz bereits seit längerem marode und anfällig für kleinere Schäden, doch kann man dem Embargo mindestens genauso die Schuld daran geben wie der Misswirtschaft. Die Opposition hat es aber viel zu leicht, da viele Medienvertreter im Westen solche Sabotageakte von Anfang an als „Folgen der Misswirtschaft“ abtun. Nur eine unabhängige Untersuchung kann die Wahrheit ans Licht bringen, wobei es fraglich ist, ob die UNO eine solche Untersuchung durchführen kann oder will.

2 Kommentare

  1. Ich stimme dir weitestgehend zu, wobei ich persönlich allerdings geneigt bin, zu sagen, dass die Misswirtschaft nicht von der Regierung Maduro zu verantworten ist, da die meisten Produktionsmittel in Venezuela noch in privater Hand liegen und offenbar eine Überführung in Volkseigentum nicht geplant ist. Venezuela ist kein sozialistisches Land, es wird allemal (momentan leider erfolglos) versucht einen „Kapitalismus mit menschlichem Antlitz“ zu schaffen, was sicherlich nicht möglich sein wird, da sich das Grosskapital das Zepter nicht aus der Hand nehmen lässt. Chile in den frühen 1970er Jahren unter Salvador Allende, ist eigentlich der beste Beweis dafür.

    • Das Problem in Venezuela ist die Korruption. Das Grosskapital hat mit Dollarscheinen gewunken und Maduro und seine Regierungsmitglieder haben angebissen. Sie bedienen sich auch weiter an den Staatseinnahmen obwohl das Geld dazu nicht mehr reicht und liefern so den Grund für einen Regiemechange. Das Guaidó genauso käuflich ist und dabei den USA (dessen Öl- und Rohstofflobby) die Schätze des Landes überlässt will im Westen keiner sehen. Die Propagandamaschinerie läuft tadellos… Ein Blick auf Brasilien und man sieht Venezuelas Zukunft.

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