In Niger ensteht die grösste Drohnenbasis der USA in Afrika. Man will so weniger Aufmerksamkeit auf sich ziehen als mit grossen Truppenkontingenten und gegen Terroristen vorgehen.
Von Marco Maier – 7. September 2018
Die US Air Force nähert sich der Fertigstellung einer 100 Millionen Dollar teuren Drohnenbasis im Norden Nigers, von der aus militante Gruppen in der Region anvisiert werden sollen. Beispielsweise die islamistische Gruppe „Boko Haram“. Wie „Foreign Policy“ berichtet, solle in den kommenden Monaten bewaffnete Drohnen einsatzbereit sein, was eine deutliche Eskalation des Krieges gegen Terroristen in Afrika bedeute.
Die Basis befindet sich in der nordnigrischen Stadt Agadez in der Sahara. General Atomics MQ-9 Reapers, ein unbemanntes Luftfahrzeug, wird am Himmel patrouillieren und auf Militante und Schmuggler abfeuern, die zwischen Niger, Libyen, Algerien, Mali und Tschad herumreisen. Bis vor kurzem waren die Drohnen in der nigrischen Hauptstadt stationiert und wurden ausschließlich zu Überwachungszwecken eingesetzt. Aber das ändert sich alles.
Vorläufige Berichte deuten darauf hin, dass etwa 650 US-Militärmitglieder auf dem neuen Flugplatz eingesetzt werden, sobald es einsatzbereit ist. Die Luftwaffe sagte, dass eine unbestimmte Anzahl von Militärdrohnen, einschließlich MQ-9, ebenfalls in die Basis verlegt werden. Der nigrische Verteidigungsminister Kalla Mountari bestätigte, dass seine Regierung die Anwesenheit der Luftwaffe gefordert habe, um im Kampf gegen bewaffnete terroristische Gruppen zu helfen.
Agadez wird die zweite US-amerikanische Drohnenbasis in Afrika sein. Derzeit sind solche unbemannten Flugzeuge in Dschibouti in Ostafrika stationiert, von wo aus sie Luftangriffe auf den Jemen und Somalia fliegen. Dort vor allem gegen die schiitischen Houthi-Milizen bzw. gegen die dschihadistischen al-Shabaab. Damit wird der US-Drohnenkrieg in Afrika noch weiter ausgebaut.
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